Mittwoch, 5. August 2015

Projekt Wand oder ein Kreativ-Tag, der im wahrsten Sinne des Wortes abfärbte

Einige Zeit vor unserer Ankunft im schönen Oberstdorf übergab uns die Herbergsleitung die Ehre ihre Wand im Hof zu gestalten. So wurde in Zusammenarbeit mit der Jugendherberge ein Konzept erarbeitet, wie nun, der vor wenigen Jahren zu einer großen „Chillout-Area“ umgestaltete Hof, seinen farblichen Rahmen kriegen sollte. Es handelte sich um die beiden Wände, die jeweils rechts und links von vier Garagen direkt gegenüber der Herberge und ihrer neuen Sitzgelegenheiten abfallen.
Nach mehreren Überlegungen entschieden wir uns eine wandübergreifende Collage zu entwickeln. Eine Collage, die in jeder Hinsicht einen dynamischen Charakter erhalten sollte. Dieser sollte sich auszeichnen durch die Vielfältigkeit der Autoren. Denn die Autoren waren die Kinder jeden Alters, jeder Größe,  mit allmöglichen persönlichen Hintergründen und jeder Vorstellung wie etwas aussehen kann, wenn man es malt, zeichnet oder sprayt. Alle diese Faktoren sollten nicht nur Teil der Dynamik dieser Collage sein, sondern auch der Duktus und das Fundament dieses Projekts bilden. Natürlich wurden einzelne Elemente im Vorhinein skizziert und vorgemalt, um für alle einen leisen Rahmen abzustecken, worauf die Wand hinaus wollte und gleichzeitig den Respekt vor der Leere dieser Wand zu nehmen, also das Loslegen zu vereinfachen.
Am Krea-Tag, der auch zum Startschuss für die Wand wurde, wurden zunächst von den Gruppen 7-9 bereits skizzierte Partien ausgemalt. Dabei entwickelten sich wie erhofft schon schnell eigene Ideen, die am folgenden Tag visualisiert werden sollten. Neben der Möglichkeit an der Wand zu malen, gab es am Krea-Tag die Möglichkeit Schablonen zu basteln, die später an die Wand gesprayt werden würden. 
Darüber hinaus konnten die Kinder Freundschaftsarmbändchen basteln, die sich seit Jahren großer Beliebtheit auf jeder Ferienfreizeit erfreuen. Außerdem gab es die Möglichkeit den eigenen Körper zur Leinwand zu machen und sich selbst mit Finger-Farbe anzumalen.
Am Ende des ersten Tages blieben noch einige Partien geprägt von dem rauen Grau des Betons. Andere Stellen wiederum waren bereits koloriert, mussten aber vorerst trocknen, um am folgenden Tag in die zweite Runde zu gehen. Es gab aber sogar schon Stellen die geradezu fertig waren. Die Spuren dieses Nachmittags sollten auf den Kommenden abfärben und mit Vorfreude ließ der ein oder andere die Farbreste einfach dran.
Am folgenden Nachmittag wurden nun nicht nur die leeren Stellen in Angriff genommen, sondern, die bereits bearbeiteten Stellen wurden mit, den am Vortag gebastelten, Schablonen zunehmend „collagiert“. 
„Spas“ hatten wir auf jeden Fall alle eine Menge! 
Haben Sie den vermeintlichen „Tippfehler“ schon entdeckt? 


Vielen Kindern und den meisten Leitern sprang dies schnell ins Auge. Jedoch handelt es sich hierbei weniger um einen Fehler, als viel mehr um das kurdische Wort für „Danke“, welches ein Danke von vielen weiteren Übersetzungen war, wie beispielsweise auch auf Altgriechisch, Arabisch und vielen europäischen Sprachen. Denn Themen wie Internationalität, Toleranz und Hobbies, sowie die Allgäuer Bergwelt sollten – wie man in der Kunst sagt – zum Sujet der Wand werden und wurden es schließlich in strahlend bunter Pracht. 
„Gemeinschaft erleben“! Auch das Motto des Deutschen Jugendherbergswerks bekam einen zentralen Platz auf der Wand. Von dem Gefühl dieses Mottos zeugt nicht nur die Wand, sondern es begleitete uns täglich wie jedes Jahr auf der Ferienfreizeit.


Zum Schluss verewigten wir uns stolz mit der Signatur des Rheinviertels und wurden somit für die folgenden Jahre zu offiziellen Autoren dieser Wand.



Ein Bericht von Paula Fröhlich





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